Schon als Kind habe ich Romane weitergeträumt, wenn ich enttäuscht war, dass sie zu Ende waren. Wie oft habe ich mir gewünscht die Figur sein zu können, von der ich da las! Bis ich merkte, dass
das Schreiben ein noch viel intensiveres Erlebnis ist als das Lesen. Manchmal, wenn alles passt, wenn sich die Geschichte auf einmal von selbst schreibt und die Charaktere Dinge tun, von denen
man zwei Sätze vorher noch nichts wusste, dann verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit - und man ist wirklich mitten drin. Ein einzigartiges, großartiges Gefühl, das süchtig
macht.
Die Schauplätze in meinen Texten sind inspiriert durch Reisen in die dramatischen und lichtdurchfluteten Landschaften Islands und Norwegens. Die Figuren hingegen sind gänzlich fiktiv, doch viele sind mir inzwischen so vertraut, dass ich sie ernstlich vermissen werde, wenn alles über sie erzählt ist. Ob ich aber wirklich mit ihnen tauschen wollte?
Lieber doch nicht.
Nicht, wenn ich weiß, was ihnen alles bevorsteht...