Rauklands Sohn
Rauklands Blut
Rauklands Sohn

Fehdorn Ghan

Die Festung

Bildnachweis siehe unten: Bild A
Bildnachweis siehe unten: Bild A

Die schwarze Festung, in der Ronan aufgewachsen ist, thront hoch über der Stadt Fehdorn Ghan und dem Meer. Gelegen auf einer Landzunge, ist die Festung vor Generationen aus dem Fels geschlagen worden und praktisch uneinnehmbar. Häuser und Hütten kleben wie eine Muschelkolonie dicht gedrängt an den Felsen, sodass der Weg hinauf zur Festung ein Gewirr aus Treppen und Gängen ist, in denen der Lärm der Waffenschmieden niemals verstummt.

Das Bild rechts oben zeigt Edinburgh-Castle. Gemalt hat es Alexander Nasmyth im Jahre 1780. Ich finde, es kommt Ronans Geburtsort schon ziemlich nahe, obwohl Fehdorn Ghan in meiner Vorstellung noch größer ist und feindlicher wirkt.

 

So wie auf dem Bild unten könnte der Eingang zum Thronsaal ausgesehen haben. Ich lieeebe alte Türen, ihr auch?

 

Die meterdicken schwarzen Mauern hielten Licht und Wärme wie ein Panzer vom Inneren der Festung ab. Der Stein war so vollgesogen mit der Kälte des Winters, dass die Kraft der Sonne erst zum Mittsommer das Innere erwärmte. Jetzt, Mitte Mai, trug die Festung noch die Erinnerung an ein verregnetes Frühjahr in den schwarzen Mauern.

(Aus: Rauklands Blut)

 

Zhodan hat recht, insgesamt ist das Licht in der Festung düster als auf dem obigen Bild und die Mauern über einen Meter dick. Die Fensterbänke darin waren wirkliche Bänke auf den man sitzen konnte um, z.B. bei Näharbeiten das wenige Tageslicht nutzen zu können.

 

Das Turmzimmer

Das hier unten könnte die Truhe im Turmzimmer sein, die in Rauklands Blut eines der Geheimnisse der Festung lüftet (aber dafür sollte sie unten nicht so viel Boden zeigen ;)). Rechts der Wandteppich mit der Jagdszene hinter den Betten:

 

 

 

(Bilder können durch Anklicken vergrößert werden!)

Bildnachweis siehe unten: Bild B
Bildnachweis siehe unten: Bild B

 

Ronan imitierte den schaurigen Ruf eines Käuzchens, aber diesmal brach das Geräusch abrupt ab.

  „Nein! Das bringt Unglück!“, rief Eila.

  Ronan lachte auf. „Unsinn!“

  „Jedes Mal, wenn ein Käuzchen ruft, stirbt jemand!“

  „O gut. Hoffentlich hat es Broghan erwischt.“

  „Wirklich! Großvater hat davon erzählt.“

  „Ach was. Das Käuzchen ist mit Sicherheit kein Todesbote, denn dann wäre Fehdorn Ghan ausgestorben. Iim Gebälk über dem Raum, in dem wir Kinder mit Shea wohnten, haben jahrelang Waldkäuzchen gewohnt. Manchmal fielen die jungen Käuze aus dem Nest und hockten mit großen Augen auf der Fensterbank. Kleine, flauschige Federbälle waren sie. Die Eltern flogen bei uns ein und aus, um sie zu füttern, und meines Wissens ist niemand bei ihrem Geschrei gestorben.“

(Aus: Rauklands Blut)

 

Die kleine Geschichte von den Käuzchen oben im Gebälk des Turmzimmers habe ich übrigens von meinem Papa. Dessen Oma hatte nämlich ein Zimmer genau unter dem Dach und die Käuze brüteten dort. Manchmal fiel tatsächlich ein Käuzchen-Junges aus dem Nest und saß dann auf der Fensterbank. Weder dort noch in Raukland ist je jemand beim Geschrei eines Käuzchens gestorben. Huh-Huhuhu-Huuuh!

 

Das Verlies

Feuchte Kühle schlug Ronan entgegen. Wie lange war er schon nicht mehr hier gewesen! Niedrige Türen, schwarz wie die Mauern, in die sie eingelassen waren, reihten sich den Gang hinunter. An den Wänden hingen eiserne Ringe, in ihnen Kienspäne, die seit Jahren erloschen waren. Seine Schritte hallten in dem düsteren Gang, eine Motte flatterte ihm ins Gesicht und verschwand lautlos in der Dunkelheit. Wie still es war. Keine Schreie, kein Hämmern an den Türen. Er hatte es schon anders erlebt.

(Aus: Rauklands Blut)

 

In der Tat, so ein Verlies ist schon ein schauriger Ort. Und das passiert, wenn man in Rauklands Kerker landet und einen niemand rettet: ;)

Jaja, Ronan sagt es doch immer: Raukland ist ein rauhes Land. Also besser vorsichtig sein, und sich nicht mit den falschen Leuten anlegen ;)

Bildnachweis:

Bild A: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Edinpain.JPG

Bild B: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wandteppich_Aktaion,_Altes_Rathaus_Bonn.jpg