Jordis, hast du eigentlich immer Spaß am Schreiben?

Ihr habt es bestimmt auf der Facebook-Seite der Raukland-Trilogie gesehen: Die Leser konnten mir Fragen stellen - zur Raukland-Trilogie, zum Schreiben und zu mir selbst.

 

Und was für Fragen da kamen: "Jordis, was würdest du tun, wenn Ronan auf einmal bei dir im Wohnzimmer auftauchen würde?" oder "Jordis, hast du ein Ritual, wenn ein Buch fertig geschrieben ist?" Es wird noch lange dauern, bis ich alle Fragen auf der Fan-Seite beantwortet habe, aber eine Frage von Pamela Gelfert möchte ich gerne herauspicken, denn dieses Phänomen ist fast allen Autoren wohlvertraut:

 

 

Pamela fragt: "Jordis - hast du eigentlich immer Spaß am Schreiben oder musst du dich manchmal dazu zwingen?"

 

 

Jaaaa, mit dem Schreiben ist es seltsam: Wenn ich nicht an Raukland sitze, wünsche ich mir nichts sehnlicher als an den PC zurückzukehren und in diese andere Welt einzutauchen. Doch wenn ich dann dasitze, kann es passieren, dass ich am liebsten die Spülmaschine ausräumen, die Gardienen waschen oder den Garten umgraben möchte! Meist finde ich mich dann bei Facebook wieder - oder vor der offenen Kühlschranktür :o

Wenn ich dann dennoch dranbleibe (und das tue ich fast immer), dann wird das manchmal so ein Tag, wo ich die Sätze ein und desselben Absatzes zwanzig Mal hin- und herschiebe, anfange zu überarbeiten, obwohl ich eine neue Szene schreiben wollte und kurz gesagt nicht weiterkomme.

Aber das stimmt nicht. Diese Phasen fühlen sich schrecklich an, aber inzwischen denke ich, dass dabei dennoch etwas Wichtiges passiert: Während ich auf dem Stuhl herumrutsche und sehnsüchtig nach draußen schiele, ist mein Unterbewusstsein damit beschäftigt sich etwas Großartiges auszudenken. Und dann, später, wenn ich nicht damit rechne, habe ich auf einmal die wunderbarsten Ideen und muss aus der Dusche springen, um sie aufzuschreiben oder kann nicht einschlafen, weil ich immer wieder das Licht anmache, um Dialogframente auf Zettel zu kritzeln.

 

Das Allergrößte aber ist, wenn ich am PC sitze und die Worte so schnell fließen, dass ich kaum mehr mit dem Tippen hinterherkomme. Dann vergesse ich alles um mich herum und das Schreiben ist wie ein Rausch - pure Glücksseeligkeit! Dieses einzigartige Gefühl ist es, das mich an den Schreibtisch lockt, selbst wenn die Sonne warm vom Himmel scheint, und es macht tausendmal die miesen Phasen wett, wo ich den ganzen Tag keine zwei Seiten zusammenbekomme. Schreiben macht absolut süchtig - ich sag es doch immer wieder :)

 


Danke für diese tolle Frage, Pamela! Wenn Ihr eigene Fragen loswerden wollt, zur mir, zur Raukland-Trilogie oder zum Schreiben -  es ist noch nicht zu spät: Schreibt mir einfach, ich werde jede einzelne auf der Facebook-Seite der Raukland-Trilogie beantworten.

 

Keep smiling (and writing!) :)

 

Eure Jordis.